du trägst den see auf händen wie einen alten hut, der dir einst das leben gerettet hat. du flüsterst ihm leise komplimente ins ufer, die seinen spiegel bis in die seerosen schauern machen.
du lachst ihm bis auf den grund, alle geheimnisse auf einmal aufschürfend, von einem mond bezeugt der euch atemzug für atemzug an die angel nimmt:
ein einziges meer der möglichkeiten und sehnsüchte und unmöglichkeiten und einsamkeiten zu sein: staatenlos, übersalzen, urlaubsziel und naturgewalt zugleich, so tief wie aufgewühlt, so unüberwindbar wie verwundbar. und alles mit leeren händen.
der himmel aber kratzt all seinen morgendlichen mut zusammen und kredenzt euch ein Ständchen, das den see vor wonne in die Knie zwingt und euch an seiner seite zum lispeln: jetzt nur nicht aufwachen.