Gemäuer

Dein Licht schloss eine Tür

Du warst mir Licht
ganz Welle und Wonne
warm und wie aus Sand
schmiegsam an einen Leib
wie meinen, der
noch nie von der Sonne verwöhnt
aus einem lebenslangen Winter
nun zu erwachen drohte

Du begannst unter dem Schirm
einer Nachttischlampe
Lichtstrahl für Lichtstrahl
meine Haut zu erleuchten
ein kleines Bündel Ampere
warm genug, mich zu necken
aufatmen zu lassen
und die Schulter fallen

Du lehrtest mich Wärme
und Licht zusammen zu denken
ein Synonym für Leben zu bilden
das trägt, solange der Schein
hält, was er verspricht.
Als du schliesslich gingst
das Licht wieder unter den Scheffel stelltest
nahmst du nicht nur das Licht und die Wärme
auch das Leben atmete
spürbar aus