Gerda

Wiedererkennungswerte

Sauerkraut sein täglich Brot und
die Knarre locker an der Hüfte
Haare, nicht mehr als nötig

Er trägt weit mehr an Hoffnung

Helden heißen anders
er aber lehrte seine Töchter den Klang der Steine
lange vor dem ersten Wort

Ich kenne ihn flüchtig

Generika

Jahreswechsel

Zur Nacht das Spiegelbild abgehängt, den Scheitel verflochten und die Schenkel entzweit. Ferse und Nasenbein über Nacht auf’s Kreuz gelegt. Am nächsten Morgen noch schnell die Brüste zurechtgerüttelt, die Ohren geschlossen und den Magenboden ausgefegt. Den Blick gelockert, den Bauchnabel festgezurrt und das Bündel geschultert.

Leber ist gerade nicht viel. Auch Lungen und Nacken sind verschleimt. Aber das Knie röchelt nur wenig und die Schulter maunzt in taubstummen Dissonanzen. Immer mal wieder. Trotzdem oder gerade deswegen ist der Trotz wieder erwacht. Der große Zeh möchte lackiert werden, purpurn am liebsten, der kleine bleibt lieber nackt. Das Herz denkt wieder und der Verstand räkelt sich zumindest.

Ein Jahr, so schmerzhaft wie unnötig, schickt sich, Herbst und Winter voran, ein zweites zu werden. Noch blüht die Ringelblume und füttert den Fluchtreflex. Für ein weiteres fehlt mir der Hunger.