Gestern

Das Unmögliche macht Angst

Was so ein Abend doch ausmacht mit einer Frau, die das Leben führt, das mir unmöglich. Die ihre schwere Krankheit durchlitten und schließlich überwunden hat. Die sich damit angefreundet hat, nie Mutter, dafür großzügige Tante zu sein. Die einen Job gefunden hat, der sie nicht nur ausfüllt und herausfordert, sondern auch weiterbringt und mit ausreichend Kleingeld in den Taschen zurücklässt. Der sie und ihre Fähigkeiten anerkennt. Deren Alltag sich in unterschiedlichen Ländern, ja Kontinenten abspielt und deren nicht-deutscher Mann nicht nur sie auf Händen trägt, sondern zugleich mit Witz und weltläufigem Charme seiner überbordenden und international geschätzten Kreativiät regelmäßig die Stirn bietet.

Wo Geld nicht mehr diese zehrende alltägliche Rolle spielt, sondern verfügbares Mittel zum Zweck. Die mit einer Selbstverständlichkeit sagen kann “Müssen muss ich gar nichts”. Die ebenso relaxed wie kindlich begeistert ihre Lieblingsantillen aufzählt, als ernst gemeinte Empfehlung für den nächsten Jahresendurlaub. Die mit einer Contenance zu spät kommt, wo immer sie aufschlägt sichtbar stilvoll gekleidet, nie ausgelaugt, nie mit Augenringen, die als Zeichen von Übermüdung und Sorgendichte alle Make-Up-Versuche durchdringen. Mit sich und der Welt im Reinen und das mit einer Absolutheit, die auch das 4. Glas roten Weins nicht zu stürzen vermag.

Was so ein Abend doch ausmacht. Was er zurücklässt. Was er unmöglich macht.

2 Gedanken zu „Das Unmögliche macht Angst“

  1. mq sagt:

    Das Unmögliche macht Mut.

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